Dr. Dr. Gerald Volkmer
(Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa, Oldenburg)
Vortrag
„Die Deutschen im östlichen Europa und die Förderung ihres kulturellen Erbes“
Abstract
16,5 Millionen Deutsche haben sich in den vergangenen 80 Jahren als Flüchtlinge, Vertriebene und (Spät-)Aussiedler auf dem heutigen Gebiet der Bundesrepublik Deutschland niedergelassen. Sie und ihre Nachkommen stellen damit über 20 Prozent der gegenwärtig in Deutschland lebenden Bevölkerung. Im § 96 des 1953 verabschiedeten „Gesetzes über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge“ (BVFG) werden der Bund und die Länder verpflichtet, „das Kulturgut der Vertreibungsgebiete […] zu erhalten“. Auf dieser gesetzlichen Grundlage werden mehrere Forschungsinstitute, Bibliotheken, Einrichtungen der Kulturvermittlung, Museen und Projekte im In- und Ausland durch die Bundesrepublik Deutschland gefördert. Der Vortrag wird in einem ersten Schritt die Geschichte der Deutschen in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa und ihre Integration in die beiden deutschen Staaten nach 1949 skizzieren sowie in einem zweiten Schritt den Förderbereich des Bundes und der Länder nach § 96 BVFG, einschließlich der geförderten Einrichtungen, präsentieren.
Kurzvorstellung
Nach dem Studium der Rechtswissenschaft, Mittleren und Neueren sowie Osteuropäischen Geschichte an den Universitäten Mainz und Frankfurt am Main wurde Gerald Volkmer 2004 zum Dr. phil. bzw. 2012 zum Dr. jur. promoviert. Anschließend war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Forschungsinstituten der Universitäten Heidelberg und München (LMU) tätig. Seit 2013 wirkt er als stellvertretender Direktor und Koordinator Politikberatung des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte des östlichen Europa (BKGE) an der Universität Oldenburg.