Gerhard König
(Leiter der AGoFF-Forschungsstelle Wolhynien)
Workshop
„Familienforschung in Wolhynien, mit Beispielen aus der Dokumentensammlung“
Abstract
Das Forschungsgebiet Wolhynien hat etwa die Größe Bayerns. Hier lebten um 1915 etwa 250.000 Deutsche verstreut in über 1.700 Ortschaften. In Westwolhynien, ab 1921 zur Zweiten Polnischen Republik gehörend, waren bis 1939 ausschließlich die kirchlichen Amtsträger zuständig für die Ausstellung von Personenstandsdokumenten. In Ostwolhynien wurden ab den 1920er Jahren Standesämter eingeführt und kirchliches Leben unterdrückt.
Neben den lückenhaft erhaltenen Kirchenbüchern sind auch die verschiedenen Sprachen für den einen Forscher eine Barriere und den anderen eine Herausforderung. Findbücher in den ukrainischen Archiven sind nur für Sprachkundige eine Hilfestellung. Und Reisen in das Forschungsgebiet sind bei dem aktuell immer noch andauernden russischen Angriffskrieg nicht zu empfehlen.
In dem Workshop werden Wege aufgezeigt und Dokumentensammlungen vorgestellt, die einen erfolgreichen Einstieg in die Familienforschung in Wolhynien ermöglichen.
Kurzvorstellung
Gerhard König beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit der Familienforschung in Wolhynien, einem Gebiet im heutigen Nordwesten der Ukraine. In den Jahren 2007 bis 2022 war er der Vorsitzende des Historischen Verein Wolhynien. Bei der AGoFF betreut er die Forschungsstelle Wolhynien und gemeinsam mit seiner Ehefrau die Webseite wolhynien.de.